Schon vor einiger Zeit wurde durch eine Reportage im deutschen Fernsehen mein Interesse am Appalachian Trail, einem der 3 großen Weitwanderwege (Triple-Crown-Wege in den USA (PCT, CDT) geweckt, Ende Juli 2015 war es an der Zeit zu gucken, was es damit auf sich hat - 5 Tage auf den Spuren der "Großen"..
Vorwort

Jährlich wandern 3 Millionen Besucher zusmindest abschnittsweise diesen Weitwanderweg, darunter nach Ausstrahlung dieser Doku auch sehr sehr viele Deutsche - nicht nur einmal wurden wir unterwegs, nachdem geklärt war, dass wir aus Deutschland kommen, gefragt ob wir auch wegen der Doku hier wären - das hatte sich also rumgesprochen ;)
Planung
Wir hatten uns für unseren Test einen Abschnitt in den Green Mountains in Vermont ausgesucht, da er a) günstig auf unserer geplanten 3-monatigen Reiseroute durch die USA lag und b) Vermont ja auch unglaublich schön sein soll.
Die genaue Planung entpuppte sich als kompliziert, da es schwierig ist gutes Kartenmaterial für einzelne Abschnitte im Internet zu finden. Hilfreich ist die Seite der Appalachian Trail Conservancy mit einer Übersichtskarte des gesamten Trails und die Appalachian Trail Database, wo man unter anderem sehr übersichtilich für die einzelnen Bundesstaaten, die Shelters (Hütten) und Postämter des Trails findet. Nach Einfügen in Google My Maps (Anleitung hier), kann man gut nachvollziehen, wo der Trail lang geht und wo gute Zugangsmöglichkeiten sind. Daraus ergab sich unserer Plan in 5 Tagen von North Adams Richtung Norden nach Wallingford zu wandern.
Die genaue Planung entpuppte sich als kompliziert, da es schwierig ist gutes Kartenmaterial für einzelne Abschnitte im Internet zu finden. Hilfreich ist die Seite der Appalachian Trail Conservancy mit einer Übersichtskarte des gesamten Trails und die Appalachian Trail Database, wo man unter anderem sehr übersichtilich für die einzelnen Bundesstaaten, die Shelters (Hütten) und Postämter des Trails findet. Nach Einfügen in Google My Maps (Anleitung hier), kann man gut nachvollziehen, wo der Trail lang geht und wo gute Zugangsmöglichkeiten sind. Daraus ergab sich unserer Plan in 5 Tagen von North Adams Richtung Norden nach Wallingford zu wandern.
Leider schlich sich ein Fehler in die Planung ein: Angaben in Meilen hielt ich für Angaben in Kilometern - so wurden aus den gedachten 80 km plötzlich 130.. huch..
Unser Glück war letzllich, dass am Sonnatg, unserem geplanten Aufbruchtag keinen Bus nach North Adams fuhr und wir kurzfristig umplanen mussten, wobei dieser Fehler auffiel..
Wir haben uns dann entschieden aus der anderen Richtung von Wallingford bis nach Manchester oder eventuell auch weiter nach Bennington zu wandern, von wo aus es jeweils gute Busverbindungen gibt.
Anreise
![]() |
Warten auf den Bus in Albany |
Bis Albany hatten wir einen Mietwagen, den wir dann gegen den Bus
eintauschten - unser Weltreise-Gepäck haben wir bei der Amtrak
Gepäckaufbewahrung am Bahnhof in Albany für 25$ gelassen.
Sämtliche Busverbindungen kann man hervorragend über rome2rio herausfinden, eine vorherige Buchung war nicht notwendig. Mit der Kreditkarte konnte man bei VT Trans Lines
im Bus direkt nicht zahlen, aber wir durften auf dem Rückweg vom Trail
trotzdem mit und dann bei Ankunft in Albany am Schalter nachzahlen -
sehr nett!!!
Die Tour - in 5 Tagen von Wallingford nach Manchester
Wir sind ohne Karte, aber mit unserem GPS-Gerät bewaffnet los gewandert, vorher hatte ich zudem die App AT Hiker (kostenpflichtig, mit Kartenmaterial für den Long Trail = der AT in Vermont) auf mein iPhone heruntergeladen, die sich als sehr nützlich und zur Orienteriung ausreichend erwies, denn hier ist der gesamte Trail mit Höhenprofil verzeichnet, inklusive Wasserquellen, Shelters usw. mit zusätzlichen Kommentaren anderer Wanderer und Ortung auf der Karte der App via GPS, also ohne Internetverbindung und auch bei fehlendem Handyempfang.![]() |
5 Tage AT in Vermont mit insgesamt 6500 m Anstieg und 6300 m Abstieg |
Tag 1 - Wallingford zur Greenwall Shelter - 4 km
Der erste Tag war kurz, denn wir kamen erst nachmittags in Wallingford an und mussten dann noch 5 km zum Trail - zum Glück hat uns ein netter Einheimischer im Auto bis zur White Rock Recreational Area mitgenommen. Von dort aus begann dann unser Abenteuer Appalachian Trail. Nach knapp 4 km immer bergauf waren wir an unserem Ziel, der Greenwall Shelter angekommen und haben unser Lager aufgeschlagen. Beim abendlichen Kochen trafen auch einge thru-hiker ein und wir kamen ins Gespräch - ein schöner Abend.
Tag 2 - Greenwall Shelter nach Little Rock Pond - 8 km

Nach einem weiteren Steingarten auf 750m Höhe ging es zunächst leicht bergab durch den dichten Wald der Green Mountains, um dann auf den nächsten Gipfel mit 800 m zu stiefeln, im Anschluss geht es vornehmlich bergab zurück auf 550m am Little Rock Pond, unserem heutigen Ziel.


Es gibt hier nur 4 Zeltplattformen, die schon besetzt waren, aber der Caretaker hat trotzdem noch ein Plätzchen für uns gefunden. Die Übernachtung kostete 5 Dollar, als thru-hiker gibt es eine Quittung, mit der man bei den weiteren Bezahlplätzen umsonst zelten darf - die haben wir auch bekommen, obwohl wir sagten, dass wir nur 5 Tage unterwegs sind - die sind alle sooooo nett hier ;)
Tag 3 - Little Rock Pond nach Griffith Lake - 15 km

Den See lässt man schnell hinter sich und es geht weiter leicht bergauf und bergab duch den Wald, zum Teil auf Boardwalks. Nach ca. 1 km kommt man an einem großen Biberbau vorbei, Biber haben wir aber leider nicht gesehen..
Bis zum Erreichen der Big Branch Wilderness, einem Teil des National Wilderness Preservation System, wo Natur noch wild und menschenunberührt sein soll, geht es dann zunächst nur noch bergab - wie angenehm ;)


Im Anschluss ging es noch ca. 3 km auf recht ebenem Gelände bis zum Zeltplatz am Griffith Lake. Hier gibt es neben der Hütte noch 12 Zeltplattformen und mit der Quittung vom letzten Zeltplatz mussten wir nicht noch einmal zahlen.
Tag 4 - Griffith Lake nach Bromley Shelter - 14 km



Das ging unkompliziert immer bergab auf guten Wegen, und obwohl wir erst gegen 18:00 da waren, haben wir noch eine schöne Zeltplattform ergattert und konnten so unsere letzte Nacht im Wald genießen, um uns am nächsten Tag auf den Weg nach Manchester zu machen ;)
Tag 5 - Bromely Shelter nach Manchester Zentrum - 16 km

Fazit
Der Ton auf dem Trail ist freundlich, man wird ständig gegrüßt, und kommt vor allem abends an den Shelters auch ins Gespräch mit anderen (häufig thru-) Hikern, die sich auch immer noch begeistert zeigen, wenn man erzählt, dass man nur mal 5 Tage anwandert.
Schnell hat man so selbst ein fröhliches "How's it going?" auf den Lippen, wenn einem ein anderer Hiker entgegen kommt und immer mal wieder wird auch auf dem Trail Pause gemacht um kurz zu erzählen - ich fand das sehr toll!
Auch von der Strecke her, ist dieser Abschnitt sehr empfehlenswert, um ein bisschen AT-Luft zu schnuppern, zumal uns von mehreren thru-hikern bestätigt wurde, dass dies einer der schönsten Abschnitte ist. Es geht größtenteils durch den Wald, der im berühmten Indian Summer so fabenfroh erstrahlt. Durch die Gipfel verschiedener Berge gibt es immer wieder schöne Ausblicke und außerdem schöne Seen, um sich zu erfrischen.
Der Weg ist gut markiert und gut gepflegt. Die Anstiege sind anstregend, aber technisch nicht schwer.
Es gibt in guten Abständen, um spontan zu sein Shelters (mit meist Platz für 6-10 Wanderer) mit anliegenden Zeltplätzen, die in der Regel eine Komposttoilette haben, es gibt sogar oft Toilettenpapier, aber nicht immer. Zeltplätze, die während der Saison durch einen Caretaker in Schuss gehalten werde, kosten im Sommer 5$, als thru-hiker gibts Rabatt: 1x 5 EUR zahlen für alle Zeltülätze in Vermont.
Bären wurden auf diesem Abschnitt wie uns mehrere Caretaker bestätigten seit Jahren nicht mehr gesehen, man muss also weder um sich noch um sein Proviant fürchten, lediglich zum Schutz vor Mäusen sollte das Essen aufgehängt werden.
Wasser findet man auf der Strecke auch recht regelmäßig, es muss aber behandelt werden, also einen Filter oder dergleichen einpacken (s. Wasseraufbereitung).
Als "Karte" hat sich für die 5 Tage die App AT Hiker (s.oben) sowie eine GPX-Datei mit sämtlichen Shelters des AT fürs GPS-Gerät als völlig ausreichend erwiesen.
Die An- und Abreise mit dem Bus und Albany als Ausgangapunkt war unkompliziert und auch zu empfehlen, wobei Albany keine sehr sehenswerte Stadt ist, aber sie hat einen Flughafen, so dass das Fliegen zum Beispiel von New York aus eine Alternative zum Mietwagen darstellt.
Wer den ganzen AT wandern möchte, wird aufgrund der Einreisebestimmungen (ESTA gibts nur für max. 90 Tage) ein Touristenvisum brauchen, dass man wie uns ein deutscher Wanderer erzählte, wohl recht einfach bekommt, wenn man angibt, den AT wandern zu wollen.
Auch von der Strecke her, ist dieser Abschnitt sehr empfehlenswert, um ein bisschen AT-Luft zu schnuppern, zumal uns von mehreren thru-hikern bestätigt wurde, dass dies einer der schönsten Abschnitte ist. Es geht größtenteils durch den Wald, der im berühmten Indian Summer so fabenfroh erstrahlt. Durch die Gipfel verschiedener Berge gibt es immer wieder schöne Ausblicke und außerdem schöne Seen, um sich zu erfrischen.
Der Weg ist gut markiert und gut gepflegt. Die Anstiege sind anstregend, aber technisch nicht schwer.
Es gibt in guten Abständen, um spontan zu sein Shelters (mit meist Platz für 6-10 Wanderer) mit anliegenden Zeltplätzen, die in der Regel eine Komposttoilette haben, es gibt sogar oft Toilettenpapier, aber nicht immer. Zeltplätze, die während der Saison durch einen Caretaker in Schuss gehalten werde, kosten im Sommer 5$, als thru-hiker gibts Rabatt: 1x 5 EUR zahlen für alle Zeltülätze in Vermont.
Bären wurden auf diesem Abschnitt wie uns mehrere Caretaker bestätigten seit Jahren nicht mehr gesehen, man muss also weder um sich noch um sein Proviant fürchten, lediglich zum Schutz vor Mäusen sollte das Essen aufgehängt werden.
Wasser findet man auf der Strecke auch recht regelmäßig, es muss aber behandelt werden, also einen Filter oder dergleichen einpacken (s. Wasseraufbereitung).
Als "Karte" hat sich für die 5 Tage die App AT Hiker (s.oben) sowie eine GPX-Datei mit sämtlichen Shelters des AT fürs GPS-Gerät als völlig ausreichend erwiesen.
Die An- und Abreise mit dem Bus und Albany als Ausgangapunkt war unkompliziert und auch zu empfehlen, wobei Albany keine sehr sehenswerte Stadt ist, aber sie hat einen Flughafen, so dass das Fliegen zum Beispiel von New York aus eine Alternative zum Mietwagen darstellt.
Wer den ganzen AT wandern möchte, wird aufgrund der Einreisebestimmungen (ESTA gibts nur für max. 90 Tage) ein Touristenvisum brauchen, dass man wie uns ein deutscher Wanderer erzählte, wohl recht einfach bekommt, wenn man angibt, den AT wandern zu wollen.
Tolle Bilder und eine wirklich tolle Tour - da bekomme ich direkt Fernweh und wäre auch gerne wieder in den Bergen. Egal ob in Amerika oder irgendwo in den Alpen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Die Tour klingt super spannend - und wenn ich mir die Fotos anschaue, würde ich am liebsten sofort losziehen! Ihr hattet bestimmt eine tolle Zeit!
AntwortenLöschenWir sind nur den greenwall gelaufenen, da bekommt man wirklich Lust auf mehr!
AntwortenLöschenSchön!
AntwortenLöschenDa bekommt man richtig Lust auf den AT.
AntwortenLöschenSchön geschrieben!