23. Juni 2013

Wasseraufbereitung: Kochen, Chemie, Filter, UV-Licht

Je nachdem, wo man sich herum treibt, kann es sein, dass man nicht immer wie sonst üblich an sauberes Leitungswasser oder auch abgepacktes Mineralwasser heran kommt - Trinken muss man trotzdem, daher muss eine Möglichkeit her, Wasser aufzubereiten und trinkbar zu machen.
Verschmutztes Wasser kann zu Infektionen führen. Es gibt verschiedene Krankheitserreger, die sich gerne mal im Wasser tummeln: da sind Bakterien wie z.B. Thyphus- und Choleraerreger, Viren wie z.B. Hepatits oder Ebola und Protozoen, die z.B. Malaria verursachen. Außerdem kann das Trinkwasser durch verschiedenste Chemikalien verschmutzt sein. All dies kann die Gesundheit mehr oder minder stark beeinträchtigen, von leichtem Unwohlsein über Durchfall und Erbrechen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Um eine Infektion zu vermeiden kann man das Wasser auf verschiedensten Wegen reinigen:

Abkochen

Das Abkochen sollte mindestend 10 Minuten erfolgen, besser etwas länger. Abgetötet werden Bakterien, Viren und auch Protozoen, allerdings bleiben Chemikalien vorhanden. Außerdem braucht das Abkochen natürlich eine ganze Menge Brennstoff und funktioniert nur bis zu 1000 m Höhe. So ganz ideal ist das also nicht, aber dafür braucht man kein zusätzliches Equipment.

Chemisch

Chemisch aufbereitet werden kann in erster Linie klares Wasser. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bekannt ist sicherlich Chlor, auch möglich sind Silberionen, Jod und sogar Sauerstoff. Nach unterschiedlich langer Einwirkzeit ist das Wasser trinkbar, dies aber leider nicht unbedingt immer geschmacksneutral.. Gerade der Geschmack und Geruck von Chlor ist den meisten sicher aus dem Schwimmbad ein Begriff. Und die chemische Aufbereitung hilft fast ausschließlich gegen Bakterien, dafür sind die Tabletten oder Lösungen aber sehr handlich und leicht. Die Einwirkzeit liegt je nach Zusatzstoff zwischen 20 Minuten und 2 Stunden.

Mechanisch

Für die mechanische Aufbereitung wird Wasser durch einen Filter gedrückt, dieser Filter kann aus Keramik oder Aktivkohle bestehen. Außerdem gibt es Matrixfilter, die verschiedene Filter miteinander kombinieren. Die Fähigkeit Wasser zu filtern ist abhängig von der Porengröße. Keramik filtert Protozoen und Bakterien, Aktivkohle kann zudem die Konzentration von Chemikalien reduzieren und verbessert den Geschmack und Matrixfiltern kombinieren diese Eigenschaften zum Teil auch noch mit chemischer Aufbereitung. Vorteil bei mechanischen Filtern ist, dass sie auch Trübstoffe und gröbere Verunreinigungen entfernen und bei gelegentlicher Reinigung sehr langlebig sind. Insgesamt eine sichere und effektive Meöglichkeit, in einer Minute kann man je nach Gerät bis zu 2 Liter Wasser aufbereiten.

UV-Licht

Die letzte Möglichkeit ist das Bestrahlen mit UV-Licht, das tötet viele Viren, Bakterien und Protozoen ab, ändert jedoch weder was am Geschmack noch am Gehalt chemischer Stoffe oder gröberen Verunreinigungen, so dass unter Umständen das Wasser vorher gefiltert werden muss, damit das UV-Licht überhaupt wirken kann. Dafür gibt es sehr kleine Geräte, die nicht wesentlich größer als ein Lippenstift sind und es geht auch recht schnell.

Wie ich mein Wasser putze..

Die absolut perfekte Wasseraufbereitung gibt es im Endeffekt nicht. Was man benutzt hängt auch vom Verschmutzungsgrad des Wassers und den zu erwartenden Krankheitserregern ab, unter Umständen ist es eine sinnvolle Lösung verschiedene Sachen zu kombinieren, um ganz auf Nummer sicher zu gehen.

Ich habe mich nun für einen Wasserfilter von MSR, den Mini Works EX entschieden. Das Gerät ist nicht übermäßig groß und wiegt 455g. Gefiltert wird das Wasser durch einen Keramikfilter mit Silberionenaustattung und einem Aktivkohlekern, damit ist man gegen Bakterien, Protozoen, Trübstoffe und Chemikalien ganz gut gewappnet. Der Filter soll für ca. 2000l Wasser reichen, bevor man ihn austauschen muss. Das ganze System besteht aus einer Handpumpe, in deren Inneren sich der Filter befindet, das kann man so auf eine Weithalsflasche aufschrauben. Außerdem geht ein Schlauch ab, der dann ins Wasser gehalten wird. Das ganze lässt sich leicht bedienen und auch das Reinigen geht gut von der Hand, ein Schwamm liegt gleich bei, außerdem kommt das Gerät in einem praktischen Packbeutel.


3 Kommentare:

  1. Das ist auch sehr interessant.Ich habe auch einen sehr Interessanten Beitrag über Wasseraufbereitung in der Medizintechnik gelesen. Das Thema ist total interessant, ich musste mich wegen einer Hausarbeit damit beschäftigen…

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  2. Wasseraufbereitung ist sehr wichtig, Ich finde es schön, dass man in deinem Blog lernen kann, wie das im Kleinen passiert. Ich selbst finde die industrielle Wasseraufbereitung sehr faszinierend (hier.). Wie aus kontaminieren Wasser wieder frisches werden kann. Es ist so wichtig, dass unsere Natur erhalten bleibt und wir irgendwann ohne Filterung aus den Bächen unserer Wälder trinken können.

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  3. Vielen Dank für die vielen Tipps!

    Ernährungsphysiolgisch tut sich da aber nicht viel. (zumindest hier in Deutschland - Frisches Quellwasser aus den Bergen ist natürlich noch eine deutliche Stufe besser!)

    In anderen Urlaubsländern sieht die Situation schon wieder ganz anders aus! Oft gehört "sauberes Trinkwasser" hier nicht zum Standart-Luxus!
    In Südafrika zum Beispiel hat das Leitungswasser in Ballungszentren eine gute Qualität. (bin schon häufig dort gewesen). Etwas weiter außerhalb, in den "ländlichen" Gegenden kann sich das jedoch schlagartig ändern! Total trüb, und mit hoher Pestizidbelastung befallen. :-( !!

    Glücklicherweise bei uns nicht der Fall - hier kann man das Wasser eigentlich bedenkenlos trinken. Ob pur, mit einem Soda-Streamer "aufgesprudelt" oder eine Flasche Volvic, ist für unsere Gesundheit wohl eher unerheblich - Leitungswasser pur ist extremst günstig, aufgesprudelt ist es etwas teurer und das "gute" Volvic ist natürlich im Vergleich ganz schön teuer.

    Allerdings stört mich der hohe Kalkgehalt in unserem Trinkwasser! Unsere Badamaturen wurden mit der Zeit ganz schön in Mitleidenschaft gezogen...
    Außerdem finde ich den leicht bitteren Geschmack des Wassers einfach nur furchtbar!! (dachte zuerst es wären Rückstände vom Spüli im Glas hängen geblieben :-0 .. - war aber nicht der Fall - vllt. liegt es am Glaubersalz (Natriumsulfat) oder dem Bittersalz (Magnesiumsulfat). Sogenannte "Bitterwässer" werden z.T. als Mineralwasser verkauft bäh!

    Hatte bereits auch schon mit dem Gedanken gespielt, mir ein Ionisiergerät zuzulegen (Quelle: hier). Das Ganze funktioniert eigentlich so ähnlich wie die filtrierung im letzten Schritt ;-) )

    Grüße!!

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